Sonntag, 12. Mai 2013

Eisenbahntag!

In irgendeinem Tourismusprospekt hatte ich gelesen, dass immer mal eine historische Eisenbahn durchs Sienaer Land fährt und die Leute zu irgendwelchen besonderen Ereignissen der Region bringt. Wir fanden, dass das eine gute Idee ist und Der Junge  ist verrückt nach Eisenbahnen. Deshalb mussten wir in den sauren Apfel beißen und um 7 aufstehen (noch vor wenigen Wochen hätten wir uns über ein Erwachen um 7 Uhr gefreut, mittlerweile schlafen wir bis 9 Uhr), denn die Ferroviale (Eisenbahn) fuhr 08:40 am Bahnhof in Siena los. Wir hatten mit wenigen Passagieren gerechnet, weil ja nicht gerade Hochsaison ist. Falsch gedacht! Die italienischen Eisenbahnfreunde hatten die Bahn mit immerhin 5 Waggons ausgebucht bis auf den letzten Platz. In der Holzklasse war es da ziemlich eng. Aber die Italiener sind gesellige Menschen und fanden den Trubel, zudem auch noch eine wandernde Blaskapelle im Zug ihr Übriges tat (Der Junge  dufte mit Krach machen!), super. Nachdem wir dann endlich unseren ganzen Plunder und die Kinder auf einem engen Zweisitzer (für Kinder gabs keine Plätze) organisiert hatten, fanden wirs auch gemütlich. Die Dampflok kurvte durch die Toskana um Siena herum, die Gegend wird auch Crete genannt.

Bei einem ersten Stopp wurde die Lok abgekoppelt, unter Rufen, Staunen, Fotografieren und Klatschen umgekehrt und auf der anderen Seite wieder angekoppelt. Eine Aufregung!

Gegen Mittag kamen wir dann nach einer schönen Fahrt durch die Landschaft, aber langsam auch entnervt, weil hungrig und der Enge überdrüssig in Asciano an, einem kleinen Städtchen in Crete. Dort war Markt, es gab Käse, Schinken, Wildschwein, Flohmarkt und Plunder. Noch bevor die Bagage der Eisenbahn das Örtchen vollends überrollen konnte, fanden wir einen schönen Tisch in einem Restaurant, in der Sonne. Es gab deftige toskanische Küche (Kaninchen mit Backpflaumen) und die Welt war schön :)

Danach besichtigten wir den Ort, waren damit aber schnell durch, weil Asciano erstens nicht groß ist und wir zweitens mittlerweile Besichtigungskünstler sind. Der Junge  und Christian waren dann in einem sehenswerten kleinen Museum für sakrale und etruskische Kunst. Der Junge  war sehr beeindruckt von dem nackigen Mann mit den Stacheln (ein gekreuzigter Jesus) und auf den Schrecken gab es erst einmal ein Eis.

Anschließend fanden wir den örtlichen Spielplatz, auf dem Das Mädchen  schlief und Der Junge  tobte, bevor es zurück zum Bahnhof ging. Weil wir die ersten waren, sicherten wir uns einen Platz unterm Vordach, denn die Wolken sahen plötzlich sehr schwarz aus. Dann krachte ein Wahnsinnsgewitter mit riesengroßen 1cm Hagelkörnern runter, was spektakulär aussah, aber nur, wenn man einen Platz unter dem Vordach hatte...

Auf das Gewitter folgte Sonnenschein und eine sehr entspannte Heimfahrt, denn ein Waggon war plötzlich leer (wir vermuten, dass ein Waggon voller Japaner und Amerikaner von Asciano aus per Reisebus direkt ins nächste lovely tuscan Nest gekutscht wurde. Jedenfalls hatten wir Platz. Daheim wurde dann noch ausgiebig gekrabbelt und Fußball gespielt und nun gibt es noch Abendbrot und dann ab in die Heia. Wir sind schließlich den ganzen tag an der frischen Luft und allein das macht Appetit und müde. Deshalb: Buona Notte!
 P.S.: Alles, alles Liebe zum Geburtstag und natürlich auch zum Muttertag, liebe Mama! Und viele Grüße an die Feiergäste!





man ist ja nur ein Mal in Ascii-ano



I (Herz) Wein























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