Donnerstag, 18. Juli 2013

Road Trip nach Hause

Cropani Marina - Bisceglie - Riccione - Obsteig - Jena
Endlich ist alle Wäsche gewaschen, Der Junge  ist wieder unter Kindern und fast alles hat wieder seinen Platz gefunden. Außerdem haben wir endlich wieder Internet zuhause. Deshalb schaffe ich es nun endlich, noch zwei Artikel zu schreiben, die ich Euch schuldig geblieben bin.

Zuerst wollte ich von unserem Road Trip von Kalabrien bis nach Jena erzählen; 2200 Kilometer per Auto mit zwei kleinen Kindern - allein die Vorstellung fand ich gruselig. Gott sei dank kam mir Susanne, die mir bis dahin unbekannte Freundin meines Schwagers zu Hilfe und wir fuhren gemeinsam. Während der Reise ist mir immer wieder klargeworden, dass ich es allein mit den Kindern nicht geschafft hätte - schon aufs Klo gehen auf einer Raststätte wär ne Katastrophe geworden, ganz zu schweigen, von den Unfällen, die sich beim Nuckel-Reinstecken und Bananen nach hinten reichen, hätten ereignen können.
Wir fuhren nun also am Samstag, den 15.Juni in Cropani Marina los und hatten nichts geplant, außer dass wir an der Adria-Seite von Italien entlangfahren wollten. Erstens, weil wir hinzu am Mittelmeer langgefahren waren und zweitens, weil wir uns eine höhere Hoteldichte erhofften. Jedenfalls wollten wir von Kalabrien am ersten Tag unbedingt bis zum Meer kommen, was uns auch gelungen ist. Vorher sind wir allerdings ziemlich lange durch Süditalien gefahren, erst lange am Meer entlang, was wunderschön war, dann durch Obst- und Gemüseplantagen. Es war brütend heiß, die ganze Woche, im Auto ließ es sich da noch am besten aushalten. Am Nachmittag beschlossen wir beim ersten Kindergeningel, von der Autobahn abzufahren Richtung Adria und zwar solange, bis wir einen Ort mit Hotels finden würden. Wir fuhren immer Richtung Meer bis wir tatsächlich an einer Meerespromenadenstrasse ankamen, allerdings ohne Hotels. Auf der Suche nach einem Parkplatz in dem kleinen aber wunderhübschen Kaff namens Bisceglie fanden wir hilfreiche Italiener, die uns nicht nur ihren eigenen Parkplatz zur Verfügung stellten, sondern dank zahlreicher Verwandter und Freunde auch für Hilfe in der Touristeninformation, einen Platz in einer Pizzeria und eine Pension sorgten. Da waren wir platt und glücklich, dass die Italiener so tolle Menschen sind. Das Bed&Breakfast war spartanisch und Breakfast bestand aus einer Kaffeepadmaschine und einem eingepackten Croissant, aber egal. Dafür waren wir mitten auf einem herrlichen Obst- und Fischmarkt.
Für den kommenden Tag hatte ich schon abends ein Hotel gebucht, kinderfreundlich und am Strand, denn wir wollten zwei Nächte bleiben um uns und den Kindern eine Pause zu gönnen. Also fuhren wir wieder morgens los, mittlerweile hatten wir einen schönen Rhythmus und dank der herrlichen Adria-Autobahn verging dieser Abschnitt wohl am schnellsten von allen: Die Autobahn ist sehr gut in Schuss; fast die ganze Zeit sieht man das Meer, die Seiten sind voller riesiger blühender Oleander und alle fahren 130, was den Stress beim Fahren deutlich verringert. Die Hotelreservierung sparte uns den Nerv, etwas zu suchen und dank Navi waren wir schon 16:00 Uhr in Riccione, unweit von Rimini, einem Touristen-Strandort ohne Besonderheiten, aber dafür mit noch recht viel Ruhe. Das Hotel war ein Volltreffer, mit viel Herzblut von der Besitzerin betrieben, alles neu und makellos sauber, ein kleiner aber feiner Pool, sagenhaft gutes Essen und ALLES was man für einen Urlaub mit kleinen Kindern braucht inklusive Kinderbetreuung und Babymenü, frisch gekocht, versteht sich. Dort haben wir zu viert einen schönen Tag am Meer und am Pool verbracht und wir zwei Mädels konnten abends bei einem Weinchen am Pool ein wenig entspannen. Beim Check-Out und begleichen der Rechnung bin ich zwar angesichts des Preises fast in Ohnmacht gefallen, aber zwei Wochen weniger Italien hieß auch ein bisschen übrig gebliebenes Budget und sein Geld war das Hotel auf jeden Fall wert.
Am übernächsten Tag ging es leider weiter, wir wären sehr gern länger im Belvedere geblieben... Unser Ziel war ein Familienhotel in Österreich und zwar genau das, in dem wir auch sowieso am Ende unserer Reise ein paar Tage geblieben wären, weil nämlich dort ein Junggesellenabschied stattfand, an dem Christian gern teilgenommen hätte, wenn ihm nicht seine Bauchspeicheldrüse einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Die Fahrt nach und durch Österreich war durch unzählige Baustellen, eine schlechte Autobahn und viiiiele LKWs schon ziemlich anstrengend, aber auch diese Etappe endete gegen 16:00 Uhr in Obsteig am Hotel. Die Homepage der Unterkunft verspricht viel und macht Lust auf Urlaub in den Bergen. Leider sah die Realität für uns anders aus: Unfreundliches Personal, ein ungepflegtes Apartment, mäßiges Essen und eher eine Einfamilienhaussiedlung als Bergidylle. Nun ja, wir haben es uns trotzdem schön gemacht und blieben zwei Nächte.
Samstag machten wir uns dann nach dem Frühstück und einer unschönen Diskussion über den Preis der Unterkunft auf den Weg in die Heimat. Auch auf dieser Strecke gab es jede Menge Baustellen, viel Verkehr, Hitze, Platzregen und Stress durch die hohen Geschwindigkeiten. 16:00 Uhr kamen wir dann in Jena an und wir konnten gar nicht glauben, dass wir wirklich mit dem Auto bis nach Hause gefahren sind. Der Junge  fragte mich die ganze Zeit, ob ich mich an dies und jenes noch erinnern könnte, er freute sich ganz besonders auf daheim. Sechs Tage und 2200 Kilometer später war dann also unser Italientrip beendet. Und jetzt stellt Euch bitte diesen WÄSCHEBERG vor...

P.S.: Vielen Dank, Susanne! Dafür, dass Du Dich trotz Flugangst und ohne mich zu kennen, in den Flieger gesetzt hast um mir beim Heimfahren zu helfen. Ohne Dich hätte ich das nicht geschafft. Und außerdem warst Du eine wunderbare Reisebegleitung!
Bye, bye, herrlicher Strand in Cropani -
Du siehst uns bestimmt wieder!

Der Wartburg: Verdreckt und vollgestopft

Raststätte auf süditalienisch: Bei uns würde man
sagen, dass es ein Delikatessengeschäft ist

Parkplatz in Bisceglie

Fischmarkt in Bisceglie

Hotel Belvedere in Riccione

Strand in Riccione bei Rimini

Hotel-Strand in Riccione

Der Junge  vermisst seinen Papa

Beeindruckendes Baby-Menü im Hotel

Panorama in Obsteig/Österreich

Hotel Stern in Obsteig


Der letzte Spritz des Urlaubs




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